Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau

Gastautor*in

14. Juli 2024

Im Rahmen des Polen-Austausches unserer Schule – wir berichteten letzten Mal davon – besuchten wir auch die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Auschwitz-Birkenau stellte eines der größten Vernichtungslage der nationalsozialistischen Terrorregimes dar.
Dieser Besuch und die damit verbundene Führung hat uns alle sehr bewegt und äußerst nachdenklich gestimmt.

Einige Teilnehmer/innen schildern im Folgenden ihre ganz persönlichen Eindrücke.

Sophia Koch:

„Beim Besuch der Gedenkstätte Auschwitz ist es mir erst richtig bewusst geworden, dass die Geschichte des 2. Weltkrieges auch außerhalb der Geschichtsbücher stattgefunden hat. Sonst kennt man den 2. Weltkrieg nur aus Geschichtsbüchern oder Erzählungen, aber der Besuch von Auschwitz hat diese Geschichte für mich visuell gemacht und so konnte ich die Gedanken und Gefühle der Menschen, die an diesem Ort gestorben sind oder getötet wurden, nachempfinden. So wurde mir erst bewusst, wie schrecklich es für diese Personen war. Der Besuch von Auschwitz war wichtig für mein Verständnis des 2. Weltkrieges, da die Intensität der Gefühle über dieses Thema deutlich steigt, wenn man Auschwitz besucht hat und nicht nur darüber liest. Die Perspektive auf Auschwitz wird ebenso verändert und man kann sich selbst ein Bild von dem Ort machen.“

Justus Schmidt:

„Ich fand Auschwitz, genauer gesagt Auschwitz-Birkenau von außen schon sehr beeindruckend. Es hatte eine gewisse beängstigende Aura, die man außerhalb schon gespürt hat. In Auschwitz war es dann auch nicht anders, die Gebäude waren von innen und außen erschreckend und man konnte sich sehr gut vorstellen, wie es damals dort war.“

Nico Hofmann:

„Ich hatte vor dem Besuch schon sehr viel Respekt vor der Gedenkstätte, aber wie es sich dort dann wirklich anfühlt, kann man nur wissen, wenn man schon einmal dort war. Man kennt ja die Bilder aus dem Internet, dennoch ist es ein erschreckendes Gefühl, die winzigen Betten oder extremen Arbeitsbedingungen in Echt zusehen. Mir sind die ganze Zeit Szenarien durch den Kopf gegangen, wie die Gefangen diese Qualen durchleben mussten. Wenn man dann gegen Ende der Tour die ganzen Haare, Brillen oder Schuhe sieht, den den ermordeten Häftlingen gehörten, läuft es einem kalt den Rücken runter. Man kann sich nicht im Ansatz vorstellen, wie viele Überbleibsel dort waren und der Gedanke, dass das nur ein Bruchteil war, ist unglaublich. Ich fand es unfassbar interessant und man sollte es auf jeden Fall ein Mal in seinem Leben gesehen haben, damit man eine Vorstellung davon hat. Dennoch ist das Erlebnis nichts für schwache Nerven, da die Eindrücke einfach nur erschreckend sind.“

Alissa Syla:

„Als ich durch das bekannte Tor ‚Arbeit macht frei‘ getreten bin, wurde all das, von dem man berichtete, plötzlich real. Plötzlich stand ich an dem Ort, an dem man Juden kaltblütig entmenschlicht und ermordet hatte. In meinem Kopf kreiste ununterbrochen die Frage, wie Menschen zu sowas in der Lage sein konnten. Zu sehen, wo sie ermordet worden sind und unter welchen Bedingungen sie gelebt haben, war schrecklich.
Unschuldigen Kindern, Frauen und Männern nahm man ihre letzte Würde und verarbeitete sogar ihre Haare weiter. Hier wurden unschuldige Menschen behandelt, als wären sie keine. Ihnen wurde alles genommen, was einen Menschen als Menschen auszeichnet.“

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