Die US-Wahl und das Recht auf Selbstbestimmung

Younia Sawa, Leona Emerllahu

18. November 2024

Die US-Präsidentschaftswahl 2024 zieht weltweite Aufmerksamkeit auf sich und hat potenzielle Auswirkungen auf die gesamte Welt, insbesondere in Bereichen wie Abtreibung, Umweltschutz, Umgang mit Aktien und Wirtschaft sowie politische Bildung und die Wichtigkeit des Wählens. 

Uns berührt in diesem Zusammenhang vor allem das Thema „Abtreibung“.

Nicht nur Trump, sondern auch seine Gegnerin Kamala Harris machen auf das Thema Abtreibung aufmerksam. Schnell erkannte Trump, dass er sich durch seine Anti-Abtreibungspolitik sehr beliebt bei den konservativen Christen macht. In seiner ersten Amtszeit hatte Trump mit Neubesetzungen für den obersten Gerichtshof mit dafür gesorgt, dass das bundesweit geltende Recht auf Abtreibung 2022 gekippt wurde und nun auf Ebene der Bundesstaaten darüber entschieden wird. Im Wahlkampf hatte Trump es vermieden, klar Stellung zu beziehen, ob er ein bundesweites Verbot von Abtreibungen anstreben würde.

Schauen wir uns die Staaten Texas und Alabama an, Hochburgen der Republikaner. In diesen beiden Staaten ist Abtreibung strengstens verboten, mit Ausnahme der Tatsache, dass das Leben der Mutter in Gefahr ist. Gerade in diesen Staaten findet Trump enormen Zuspruch, da sehr viele Bürger*innen seine Ideen zum Thema Abtreibung unterstützen.

Trotz Vergewaltigung oder Inzest werden Frauen gezwungen, ihr Kind zu behalten, was massiv die Rechte der Frau einschränkt. Hierbei entscheidet nicht die Frau selbst über ihren eigenen Körper, sondern der Staat. Dies könnte nicht nur der Frau schaden, sondern auch dem ungeborenen Kind, das beispielsweise unter schlechten Lebensbedingungen aufwachsen muss. Wir plädieren auf jeden Fall dafür, dass jede Frau das Recht hat, selbst über sich zu entscheiden.

Wir, als junge Frauen, finden, der Staat sollte nicht über solche persönlichen Dinge entscheiden, sondern die Frauen selbst sollen das Entscheidungsrecht haben. 

Trotz solcher unangemessenen Abtreibungsregeln wählten 40 % aller Frauen in den Vereinigten Staaten die Republikaner, was möglicherweise auf einen Mangel an politischer Bildung zurückzuführen ist. Politische Bildung führt zu einem kritischen Denken, was vor allem in der jetzigen digitalen Zeit wichtig ist, wo Manipulation und Fake News alltäglich sind. Hiermit kann die Wählerschaft wichtige Informationen herausfiltern und so ihre eigene Position entfalten. Auch wir halten politische Bildung für notwendig, da sie für politische Vielfalt, Toleranz und soziale Gleichheit sorgt.

Foto Titelbild: Matt Hrac: Defend Abortion Rights – Maintain the Rage. Flickr 2022, CC BY 2.0 

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