Warum es wichtig ist, an die deutsche Geschichte zu erinnern

Maya Kläs

7. Mai 2025

Deutschlands Vergangenheit kennen alle, auch dunkle Kapitel. Eine besonders finstere Epoche war die Zeit des Nationalsozialismus samt Zweitem Weltkrieg. Unzählige Menschen, auch Kinder, wurden damals gequält, gefoltert, in Gefangenschaft gehalten, verschleppt, sogar umgebracht.

Umso wichtiger ist es heute, sich daran zu erinnern – nicht als Selbstanklage, sondern als Chance, daraus zu lernen, sodass derartige Verbrechen niemals wieder passieren können. Indem wir uns mit dieser Zeit auseinandersetzen, begreifen wir, wie trügerisch Hass, Ausgrenzung und Machtmissbrauch sein können, und wie einfache Parolen, über die man nicht weiter nachdenkt und einfach nachplappert, erheblichen Schaden anrichten können, und letztlich die ganze Welt in den Krieg treiben. Im Dritten Reich wurden Menschen aufgrund ihrer körperlichen und geistigen Einschränkungen, ihres Glaubens, ihrer Wurzeln oder Ansichten diskriminiert, gefoltert und getötet. Derartiges darf sich niemals wiederholen!

Daher gibt es heute Mahnmale, Schulprojekte und Gedenktage, die uns an diese Zeit erinnern. In der Schule lernen wir nicht nur Fakten, sondern sollen auch begreifen, weshalb jene Zeit so gefährlich war. Erinnern bedeutet auch, den Erzählungen der Zeitzeugen zuzuhören, was sie während des Krieges und auch in den Jahren danach erlebt haben, daraus zu lernen und ihre Erzählungen und Erlebnisse weiterzutragen. Sieht man Berichte von Zeitzeugen, die jetzt nahezu hundert Jahre alt sind, kann man noch heute ihren Schmerz in ihren Gesichtern und Augen sehen und ihr Leid spüren. Auch ihre Kinder und Enkelkinder, die in der Nachkriegszeit geboren wurden, leiden unter dem Trauma, das die Welt und Deutschland geprägt hat. Die Zeit des Nationalsozialismus brachte nur Leid und Opfer.

Doch was lernen wir daraus für die Zukunft?
Wir lernen, dass Freiheit, Frieden und die Rechte aller Menschen sehr wichtig sind. Sie sind nichts Selbstverständliches – wir müssen sie schützen. Wir verstehen, dass alle Menschen gleich viel wert sind, egal, woher sie kommen, welche Sprache sie sprechen oder woran sie glauben. Und wir merken, wie wichtig es ist, mutig zu sein und „Nein“ zu sagen, wenn etwas ungerecht ist. Wir sollten auch lernen, zusammenzuhalten und einander beizustehen. In jener finsteren Zeit haben viele weggeschaut, obwohl sie das Unrecht sahen. Das darf uns heute nicht mehr passieren. Auch wenn jemand gemobbt wird oder im Netz Hass schürt, müssen wir einschreiten und helfen. Gerade in einer Zeit, in der Hass und Zwietracht wieder zunehmen, ist es wichtig, aus der Geschichte zu lernen. Wir müssen Populismus als solchen erkennen können, um ohne beeinflusst zu werden, uns ein eigenes Bild schaffen zu können. Populismus bedeutet: Politiker sagen, was viele Leute hören wollen – auch wenn es nicht ganz stimmt oder zu einfach gedacht ist. Sie tun oft so, als wären sie die Einzigen, die „das Volk“ verstehen, und sagen: „Wir gegen die da oben.“ Sie machen oft Angst, zeigen mit dem Finger auf „die anderen“ (z. B. Ausländer oder Politiker) und sagen: „Die sind schuld!“ Populisten reden einfach, laut und versprechen schnelle Lösungen – auch wenn die echten Probleme viel komplizierter sind.

Nur wer die Vergangenheit kennt, kann verhindern, dass sie sich wiederholt. Wir müssen uns an unsere Historie erinnern, um aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Nur so gestalten wir die Zukunft besser. Erinnern hilft uns, fair, freundlich und mutig zu sein – für eine lebenswerte und sichere Gesellschaft!

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