Die Wannseekonferenz

Theresia Berwanger-Jochum

30. Januar 2022

Ein Film zu einem „denkwürdigen“ Gedenktag

Mit dem Film „Die Wannseekonferenz“ – in den Medien breit angekündigt – hat das ZDF den 80. Jahrestag dieses Ereignisses vom 20. Januar 1942 in einer eindrücklichen Weise vor Augen geführt.

Schon der kurze prägnante Titel weist hin auf die Darstellung: betont nüchtern (bis auf die Häppchen und die Getränke), sachlich, ohne Schnörkel und Emotion – vor allem ohne menschliche Regung bei den Männern wie Heydrich, Eichmann oder Freisler.

Kein Titel, keine noch so ausführliche Überschrift kann letztlich beschreiben, was dahinter steckt: die organisierte industrielle Vernichtung der Juden Europas – der letztendlich 6 Millionen Menschen zum Opfer fielen: Kinder, Mütter, Väter, Ehepartner, Geschwister, Großeltern und und und.

Nicht jeder verkraftet die 105 Minuten filmische Darstellung – und auch nicht die anschließende Dokumentation.

Einen informativen Einblick in die Grausamkeit, den Zynismus, die Unmenschlichkeit des Vorgehens, das ja schon lange im Gange war, liefert der 18 minütige TerraX-YouTube Beitrag.

Letztendlich kann kein Film, kein Buch, keine Inszenierung oder Verschriftlichung dem Inhalt der Wannseekonferenz und den Konsequenzen gerecht werden – aber sie können helfen, zu erinnern und zu gedenken. Und mehr noch: sie können und müssen ein Appell, sich allen Anfängen eines wiederaufflammendem Antisemitismus und Rassismus entgegenzustellen.

Noch können die 100jährige Margot Friedländer und die 87jährige Ilse Auerbacher als Holocaust-Überlebende dem Grauen ein Gesicht geben. Für die Zukunft aber wird es an uns liegen, uns einzusetzen für ein klares und deutliches „Nie wieder! Nie wieder“! So sagte es auch Israels Parlamentspräsident Mickey Levy am Holocaust Gedenktag im Bundestag.  

Denn „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – eines jeden Menschen! – nicht nur nach unserem Grundgesetz, sondern auch in jeglichem ethisch-moralischen Sinne.

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