Besuch der Gedenkstätte Neue Bremm

Nihara Weeraratne

4. Februar 2023

Am Dienstag, dem 24.01.2023, fuhr unsere AG zur Gedenkstätte in Saarbrücken.
Das damalige “Lager Neue Bremm” war ein Gestapo-Lager, das sich in der Nähe zur Grenze Frankreichs befand. Es bestand aus einem Frauen- und Männer-Lager, in denen Menschen teilweise bis zum Tod gequält und misshandelt wurden.
Als wir ankamen, empfing uns Lisa Denneler am Eingang des heutigen Hotels, welches am Gelände des damaligen Frauen-Lagers errichtet wurde. Lisa engagiert sich seit vielen Jahren für das Gedenken an die Opfer, die Leid und Misshandlung erlitten.
Sie leitete uns in einen Raum des Hotels, wo sie einiges für uns vorbereitet hat.
Nach dem Einander-Vorstellen gab uns Lisa jeweils eine Polaroid-Kamera, sodass jeweils einer von uns ein Bild vom jeweiligen Denkmal, welches uns sofort ins Auge fiel, fotografieren konnte. Die Polaroids wurden dann an eine Pinnwand gehängt. Daraufhin berichtete uns Lisa die Hintergründe der Denkmäler sowie die Geschichte der Opfer.

Zuerst erzählte sie uns, dass von 1940 bis 1942 ein Barackenlager für französische Kriegsgefangene errichtet wurde.
Wegen Überfüllung nutzte die Gestapo das “Lager Neue Bremm” im Jahre 1943 als ein „Erweitertes Polizeigefängnis“. Jedoch wurde diese Bezeichnung von den Nationalsozialisten nur als Tarnung benutzt.
Die Opfer dieses Lagers waren keine bestimmte Zielgruppe. Menschen, die feindliche Radiosender hörten bis zu Menschen, die Juden halfen, wurden in das “Lager Neue Bremm” inhaftiert.
Die Folterungen der Opfer waren so drastisch, dass die Opfer nicht länger als 3 Wochen überlebten.
Eines der brutalen, physischen Folterungen im Männer-Lager war der Löschteich. Die Männer umrundeten täglich das Becken und erlitten dabei Schläge. Wenn einer vor Erschöpfung umfiel, wurde die Person in das kalte Wasser geworfen und ertränkt.
Die Frauen erlitten psychische Misshandlung im Lager. Die Inhaftierten mussten auf engstem Raum stillsitzen. Fenster sowie Türen blieben, ob Sommer oder Winter, verschlossen. Der Luftmangel ließ die Frauen zusammenbrechen. Die leblosen Körper mussten liegengelassen werden. Menschenwürdige Bedingungen wie Gespräche oder Bewegungen waren für die Frauen verboten. Die Nahrung war so gering, dass die Inhaftierten in wenigen Wochen große Mengen an Gewicht verloren.
Aber auch die hygienischen Bedingungen waren schrecklich. Als Toilette diente ein Eimer, der in die Mitte des Raumes aufgestellt wurde.
1945 verschwanden die Baracken, jedoch die Erinnerung an die Opfer dieser grausamen Taten nicht. 1975 wurde dann das Hotel auf dem Gelände des Frauen-Lagers errichtet.
 Seitdem wird sich dafür eingesetzt, dass das, was im “Lager Neue Bremm” geschah, nicht vergessen wird. Auch die Menschen, die dort inhaftiert und getötet worden sind, dürfen nicht vergessen werden.
Das Erinnern ist entscheidend für das Gedenken an die Opfer des “Lagers Neue Bremm” und zeigt, dass das, was sie erlitten, nie wieder passieren darf.

Hier noch einige Eindrücke von unserem Workshop:

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