Gedicht zum Gedenktag des Freien Buches aufgrund der Bücherverbrennung 1933

Melina Kron

12. Mai 2024

Was hält mich nachts so lange noch wach?
Es sind Geschichten dicht verpackt,
auf Papier so schön geschrieben
Wo ist denn nur die Zeit geblieben?
Sie holen mich mit Ach und Krach,
in die Vergangenheit im Sekundentakt

Seite um Seite folge ich jedem Wort,
welches von Wissen, Geschichten und Geheimnissen erzählt
und von jenem Ort,
an dem ich nicht mehr sein kann,
denn er ist fort.

Wir gedenken der Zeit,
in denen Schriften verboten und verbrannt wurden,
in denen Wörter verstummten
und die Menschen nicht gehört werden durften.

Es sind die Bücher und Schriften,
die Menschen miteinander verbinden
und denen eine Stimme geben,
denen das Sprechen einst verboten wurde.

Darum sollten wir uns bemühen,
diese Vergangenheit zu hören
und dem Geschriebenen Ehre zu gebühren.

Die Bücher nicht aussterben zu lassen,
um keine Geschichten mehr zu verpassen
und um jeden zu hören,
der gehört werden will.

Archiv